Samstag, 24. Februar 2018

"Schuldenfalle" vermeiden: 6 Praxis-Tipps

In diesem Artikel geht es darum, welche Schritte du ergreifen kannst um deine Schulden abzubauen oder es garnicht erst soweit kommen zu lassen. Dafür habe ich 6 nützliche Tipps zusammengestellt die dir dabei helfen können.


1. Kenne deine Einnahmen und Ausgaben

Wenn du weißt wie viel Geld du pro Monat zur Verfügung hast, ist der erste und wichtigste Schritt zur Vermeidung von Schulden bereits getan. Du kennst deine Einnahmen und weißt wie viel du pro Monat maximal ausgeben darfst um keine Schulden zu machen. Der zweite Schritt ist deine Ausgaben zu kennen. Dafür solltest du ein Haushaltsbuch über mehrere Monate am Stück führen. Dort hältst du zunächst am Anfang des Monats deine Fixkosten fest und weißt so schon zu Beginn des Monats wie viel Geld dir noch zur Verfügung steht für Lebensmittel, Haushalt und Freizeit.

2. Setze dir ein Budget

Jetzt, wo du zu Beginn des Monats weißt wie viel Geld dir zur freien Verfügung steht, solltest du dieses Geld für verschiedene Zwecke einteilen. Früher hatte meine Oma verschiedene Marmeladengläser auf der Fensterbank, wo jeweils das Geld für unterschiedliche Zwecke drin war. Eins für Lebensmittel, eins für Kleidung, eins für Freizeitaktivitäten und eins für schlechte Zeiten. Wenn das Glas für Freizeit leer war, dann wurde einfach nichts mehr unternommen was Geld kostete. Sie hätte nicht im Traum daran gedacht etwas aus dem Glas für schlechte Zeiten zu verwenden, um sich damit eine schöne Zeit zu machen.
Deswegen solltest du es auch wie meine Oma machen und für jeden Zweck festlegen, wie viel Geld du dafür ausgeben möchtest. Wenn du deine Ausgaben für Lebensmittel etc. kennst, dann sollte es möglich sein ein ungefähres Budget für jeden Bereich festzulegen. Falls du es nicht einhältst, musst du im nächsten Monat deine Budgets anpassen. Achte jedoch darauf, dass du nie mehr ausgibst, als du einnimmst!

Wenn es dir hilft kannst du es genauso machen wie meine Oma und am Anfang des Monats das Geld vom Konto abheben und auf verschiedene Briefumschläge verteilen. So ist es leichter den Überblick zu behalten, als wenn alles auf dem gleichen Konto ist. Womit wir auch gleich beim nächsten Punkt wären.


3. Zahle Bar, nicht mit Karte

Du solltest, wann immer es geht, Bar zahlen und die Karte nicht verwenden. Ich habe ein eigenes Konto für Lebensmittel, die ich gemeinsam mit meiner Freundin kaufe. Dort bezahlen wir nur mit Karte, sodass wir gut den Überblick behalten können wie unser Lebensmittel-Budget aussieht. Dabei kommt es häufig vor, dass ich aus dem Laden rausgehe und garnicht weiß, wie viel ich gerade bezahlt habe. Ich stecke einfach die Karte ein und das Geld wird abgebucht. Ein rein passiver Vorgang.

Wenn du Bar bezahlst, dann musst du selbst das Geld in die Hand nehmen. Du musst nachdenken welche Scheine und Münzen du der Kassiererin gibst. Dadurch ist es viel leichter sich zu merken wie viel du gerade ausgegeben hast. Du bekommst einen direkteren Bezug zu dem Geld das du gerade ausgegeben hast. 

Ein weiterer Vorteil ist, dass du das Geld aus den Briefumschlägen nutzen kannst. Wenn der Briefumschlag leer ist weißt du, dass dein Budget aufgebraucht ist. Du hast ein direktes Feedback ob du noch genug Geld hast, oder sparsam sein musst, um den Monat gut zu überstehen.


4. Dispo vom Girokonto streichen lassen


Nachdem du deine Situation jetzt schon gut im Griff hast, empfehle ich dir, deinen Dispokredit vom Girokonto auf 0 € setzen zu lassen. Damit kommst du nicht in Verlegenheit diesen zu nutzen und hast einen weiteren Anreiz dein Budget einzuhalten. Zudem verlangen viele Banken zweistellige Zinsen auf Kontoüberziehungen. Das kann ganz schnell sehr teuer werden. Das Gleiche gilt natürlich auch für die Nutzung von Kreditkarten. Diese solltest du nur benutzen, wenn es wirklich keine andere Möglichkeit gibt, zum Beispiel, wenn du einen Flug über das Internet buchst, oder Ähnliches. Ansonsten gilt hier das Gleiche wie für den Dispokredit. Du zahlst hohe Zinsen die nicht dein Leben bereichern, sondern die Boni der Bänker bezahlen.



5. Nimm keine (neuen) Kredite auf

Kredite sind fast nie ein gutes Geschäft für denjenigen der sie in Anspruch nimmt. Wenn du es schaffst keine Kredite für deinen Konsum in Anspruch zu nehmen, dann ist dies die beste Voraussetzung langfristig schuldenfrei zu bleiben.

Daher solltest du Ratenkäufen aus dem Weg gehen. Sogenannte 0%-Finanzierungen sind auch nur eine weitere Möglichkeit Schulden aufzubauen. Deshalb kaufe nur Dinge, die du dir leisten kannst. Ein Leasingvertrag für das Auto ist genauso ein Kredit, wie ein Handy für "1 €" bei dem man durch den Handyvertrag über zwei Jahre seinen Kredit zurückzahlt. Dadurch gibt man immer mehr Geld aus, als notwendig wäre. Auch Kredite für den Kauf eines Eigenheims können schnell dazu führen, dass Schulden entstehen, die nicht mehr beglichen werden können. Sei es aufgrund von Jobverlust, oder anderen unvorhergesehenen Ereignissen. 

Daher solltest du dir nur Dinge kaufen, die du dir aus deinen Ersparnissen leisten kannst und für die du keine Schulden machen musst. Dadurch wartest du unter Umständen länger bis du dir etwas neues kaufst, kannst es dann aber umso mehr genießen. Und vielleicht überlegst du dir in der Zwischenzeit nochmal, ob du es wirklich unbedingt brauchst. Vielleicht ist es dir in ein paar Monaten garnicht mehr so wichtig.

6. Gib weniger aus als du zur Verfügung hast

Dieser Tipp ist die Quintessenz aus den vorherigen Punkten. Wenn du alle Tipps bis hierher befolgst, dann sollte es für dich leicht möglich sein sogar weniger auszugeben, als du zur Verfügung hast. Dadurch kannst du nach und nach ein Polster aufbauen um für schlechte Zeiten gerüstet zu sein. Ich lege zum Beispiel immer am Anfang des Monats einen Teil meines Geldes auf ein Tagesgeldkonto. Dieses Geld ist damit schon "ausgegeben" und ich kann es später nutzen um Anschaffungen zu machen, oder unvorhergesehen Ausgaben zu stemmen ohne dafür einen Kredit aufnehmen zu müssen. Damit kann ich Reparaturen und eine neue Waschmaschine bezahlen wenn es sein muss. Im schlimmsten Fall kann ich damit sogar bis zu 6 Monate überbrücken, wenn ich arbeitslos werden sollte und mir einen neuen Job suchen muss. Damit lässt es sich der Zukunft gelassener entgegen blicken und du legst den Grundstein für ein langsam aber sicher wachsendes Vermögen.

Was sind deine besten Tipps für ein schulden- und sorgenfreies Leben?

Dein Privatanleger

2 Kommentare:

Nico hat gesagt…

Hallo Privatanleger,

ich finde diesen Beitrag besonders toll, da Schulden vermeiden und Schulden abbauen der Grundstein des Vermögensaufbaus sind!

Außerdem ist der Schuldenabbau bereits ein Teil des Vermögensaufbaus, da die Schulden das Nettovermögen reduzieren. Wenn man Schulden zurückzahlt, fühlt es sich an, als ob man Geld verliert. Dabei hat man es nie besessen. Wenn ich 200€ Schulden getilgt habe, ist mein Vermögen 200€ höher als vorher.

Besten Gruß
Nico

Der Privatanleger hat gesagt…

Hallo Nico,

genau darüber sollte man sich eben bewusst sein. Wenn man Schulden macht, gibt man Geld aus was man nicht hat. Irgendwann muss man es zurückzahlen und da ist es immer besser früh als spät zurückzuzahlen.